Viagra, ein Medikament zur Behandlung der erektilen Dysfunktion, wurde mit einer seltenen Nebenwirkung in Verbindung gebracht, die als Priapismus bekannt ist, d. h. einer verlängerten und schmerzhaften Erektion. Priapismus ist in der Tat ein medizinischer Notfall, der unbehandelt zu einer Schädigung des Penisgewebes und einer irreversiblen erektilen Dysfunktion führen kann. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass das Auftreten von Priapismus aufgrund von Viagra recht selten ist.
Viagra gehört zusammen mit anderen Medikamenten wie Cialis und Levitra zur gleichen Medikamentenfamilie, die als PDE-5-Hemmer bekannt ist. Bei diesen Medikamenten wurden der Food and Drug Administration (FDA) Fälle von medikamenteninduziertem Priapismus gemeldet. Trotz dieser Berichte ist die Inzidenz von Priapismus jedoch äußerst gering. In einer Sicherheitsüberwachungsstudie von Eli Lilly nach der Markteinführung wurde beispielsweise das Risiko eines Tadalafil-assoziierten Priapismus (Tadalafil ist der Wirkstoff von Cialis) mit weniger als 1 zu 10.000 angegeben.
In der FDA-Datenbank sind 411 Fälle von medikamenteninduziertem Priapismus im Zusammenhang mit Sildenafil (Viagra), Vardenafil (Levitra) oder Tadalafil (Cialis) verzeichnet. Auch wenn dies eine beachtliche Zahl zu sein scheint, ist es wichtig, sie in den Kontext zu stellen: Diese Zahlen erstrecken sich über zwei Jahrzehnte. Außerdem sind in diesen Fällen auch Fälle enthalten, in denen Priapismus durch eine Kombination dieser Medikamente mit anderen Arzneimitteln verursacht wurde.
Auch andere Medikamente, wie Antipsychotika der zweiten Generation und Antidepressiva, wurden mit Priapismus in Verbindung gebracht.
Allerdings sind auch diese Fälle recht selten.
Ein weit verbreiteter Mythos über Viagra ist, dass es stundenlange Erektionen verursacht. Die Wahrheit widerspricht dem jedoch. Viagra verstärkt zwar den physiologischen Prozess, der zu einer Erektion führt, aber es löst nicht von sich aus stundenlange Erektionen aus. Selbst bei hohen Viagra-Dosen, wie z. B. der 200-mg-Dosierung, wurde über einen Zusammenhang mit Priapismus berichtet, aber diese Fälle sind eher Ausreißer als die Norm.
Priapismus kann auftreten, wenn Viagra in Kombination mit anderen Medikamenten, wie z. B. Penisinjektionen, eingenommen wird. Das Risiko dieser Nebenwirkung erhöht sich also, wenn Viagra nicht wie vorgeschrieben eingenommen wird oder mit anderen Medikamenten kombiniert wird, ohne dass eine medizinische Fachkraft darüber informiert wurde.
Obwohl Viagra Priapismus verursachen kann, ist dies ein sehr seltenes Problem. Es betrifft nur einen Bruchteil eines Prozentsatzes der Männer, die Medikamente gegen erektile Dysfunktion einnehmen. Experten schätzen, dass insgesamt nur etwa 0,73 Fälle von Priapismus pro 100.000 Männer pro Jahr auftreten. Man geht davon aus, dass Priapismus bei etwa 1 von 100.000 Männern pro Jahr auftritt.
Trotz der Seltenheit des Priapismus ist es wichtig, dass die Patienten das Risiko eines Priapismus kennen. Eine Erektion, die länger als vier Stunden anhält, oder eine schmerzhafte Erektion erfordern sofortige ärztliche Hilfe. Die Behandlung dieser Erkrankung kann Medikamente wie Phenylephrin umfassen, das in den Penis injiziert werden kann, um die Blutgefäße zu verengen, den Blutfluss aus dem Penis zu erhöhen und den Priapismus zu lindern.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Priapismus zwar eine mögliche Nebenwirkung von Viagra ist, dass er aber